Wenn man an Vietnam denkt, stellt man sich oft seine wunderschönen Landschaften, seine schmackhafte Küche oder auch seine reiche Kultur vor. Aber was man manchmal vergisst, ist, dass dieses Land auch eine beeindruckende Tierwelt beherbergt – und manchmal auch eine gefährliche. Ob im Dschungel, im Wasser oder sogar in der Nähe von Häusern – manche Tiere können ein echtes Risiko darstellen.
Gefährliche Tiere in Vietnam umfassen sowohl giftige als auch aggressive oder unberechenbare Arten, die ernsthafte Verletzungen verursachen können. Sich im Voraus über die Risikogebiete und die richtigen Verhaltensweisen bei einer Begegnung mit diesen gefährlichen Tieren in Vietnam zu informieren, ist für eine sichere und unbeschwerte Reise durch dieses wunderschöne Land unerlässlich.
Die Mücken

Die vietnamesischen Riesentausendfüßler

Wenn man an gefährliche Tiere in Vietnam denkt, kommt einem ein Tausendfüßler nicht unbedingt als Erstes in den Sinn. Doch der vietnamesische Riesentausendfüßler – auch bekannt als Scolopendra subspinipes – kann tatsächlich Probleme bereiten.
Besonders im Süden und in der Mitte Vietnams trifft man ihn häufig an, vor allem in ländlichen und etwas feuchteren Regionen. Er liebt dunkle, feuchte Orte: unter Steinen, in Laub oder manchmal sogar im Haus – besonders wenn es heiß und feucht ist.
Was ihn gefährlich macht, ist sein Biss. Er hat Haken an der Vorderseite seines Körpers, die ein sehr schmerzhaftes Gift injizieren. D ies ist zwar nicht tödlich, aber die Schmerzen können sehr stark sein und von Schwellungen, Fieber oder Übelkeit begleitet werden. Kurzum: Am besten ist es, sie nicht zu provozieren.
Wie reagiert man, wenn man ihm Auge in Auge begegnet? Am einfachsten ist es, Abstand zu halten. Er greift nicht grundlos an, aber wenn er sich bedroht fühlt, kann er aggressiv werden. Kein Grund zur Panik: Man sollte sich ruhig entfernen, nicht schreien oder hektische Bewegungen machen und ihn vor allem nicht anfassen.
Was ist, wenn er sticht? Dann sollte man sofort desinfizieren, kühlen, um den Schmerz zu lindern, und auf jeden Fall zum Arzt gehen, vor allem, wenn die Stelle stark anschwillt oder man anfängt, sich schlecht zu fühlen. Das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn es nicht unbedingt lebensbedrohlich ist.
Katzen und Hunde auf der Straße und in den Dörfern

Ja, in deinem Land werden Hunde und Katzen oft wie echte Familienmitglieder behandelt. Sie haben einen Namen, ein gemütliches Bett und manchmal sogar einen Pass oder eine Versicherung. In Vietnam sieht die Realität jedoch ganz anders aus. Abgesehen von den Großstädten, in denen einige Haustiere ein komfortables Leben an der Seite ihrer Besitzer führen, werden die meisten Hunde und Katzen einfach als Haustiere betrachtet – mehr nicht.
Auf dem Land oder in Dörfern streifen sie oft frei auf den Straßen umher, schlafen in Hinterhöfen und dürfen in der Regel nicht in die Häuser. Ihre Ernährung ist oft einfach und die tierärztliche Versorgung sehr begrenzt. Häufig werden sie nie geimpft, nicht einmal gegen Tollwut.
So verlockend es auch sein mag, ein Kätzchen oder einen Hund zu streicheln, dem man in einem Dorf begegnet, sollte man diesem Drang also besser widerstehen. Schon ein Kratzer oder Biss, und sei er noch so klein, kann ausreichen, um eine ernsthafte Infektion zu übertragen, manchmal ohne dass man es sofort merkt. Wenn Ihnen das trotzdem passiert, sollten Sie die Wunde sofort mindestens 15 Minuten lang mit Wasser und Seife waschen und dann schnell ins Krankenhaus gehen, um zu prüfen, ob eine Tollwutbehandlung nötig ist. Je schneller Sie handeln, desto geringer ist das Risiko. Man sollte solche Vorfälle nie auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn die Verletzung noch so unbedeutend erscheint.
Terrestrische Blutegel in Vietnam
Landegel leben an Land in feuchten Wäldern, besonders in den Bergen im Norden, an Orten wie den Nationalparks Cat Tien, Ba Be, Cuc Phuong oder Phong Nha-Ke Bang. Sie lieben feuchtes Unterholz, vor allem nach dem Regen oder während der Regenzeit, wenn alles aufgeweicht ist. Sie ist sehr dünn, länglich, schnell und kann sich durch die Kleidung schlängeln. Sie bewegt sich wie eine Feder, setzt sich auf der Haut fest und saugt Blut, ohne dass man es sofort merkt. Ihr Biss tut nicht weh, blutet aber lange.

Diese gefährlichen Tiere in Vietnam übertragen zwar keine schweren Krankheiten, aber sie können sich unbemerkt in der Haut festsetzen und minutenlang Blut trinken. Das Problem ist, dass sie eine gerinnungshemmende Substanz injizieren, so dass die Wunde noch lange Zeit danach bluten kann. Manche Menschen können auch allergische Reaktionen zeigen oder Injektionen bekommen, wenn sie nicht gut desinfiziert werden.
Wie soll man reagieren, wenn man eine sieht oder sie sich festsetzt? Während einer Wanderung ist es besser, lange Kleidung und hohe Socken zu tragen und diese möglichst in die Hose zu stecken. Man kann auch ein Anti-Egel-Spray verwenden. Wenn sich ein Blutegel verfangen hat, reiße ihn nicht gewaltsam ab. Besser ist es, etwas Salz , Zitrone oder Alkohol zu verwenden, damit er sich von selbst löst, und ihn dann sofort zu desinfizieren.
Wie geht es danach weiter? Nach der Entfernung kann die Wunde noch eine Weile weiter bluten, aber das ist normal. Sie müssen nur desinfizieren, die Wunde mit einem sauberen Verband abdecken und darauf achten, dass sie sich nicht infiziert. Keine Panik: Es ist nicht gefährlich, wenn es gut versorgt wird.
Paederus-Käfer in Vietnam
Klein, unauffällig und doch furchterregend: Der Paederus-Käfer, in Vietnam besser bekannt als „kiến ba khoang“, ist ein Insekt, das man um jeden Preis meiden sollte. Entgegen der landläufigen Meinung sticht und beißt er nicht. Dennoch kann es auf der Haut regelrechte chemische Verbrennungen verursachen, die mitunter schwerwiegend sind und zu Rötungen, starkem Juckreiz und in manchen Fällen zu dauerhaften Narben führen. Es ist nicht das Insekt selbst, das angreift, sondern das Gift, das es freisetzt: Pederin, eine extrem reizende Substanz, die bei gleicher Menge bis zu 15-mal giftiger ist als Schlangengift.
In Vietnam kommen diese gefährlichen Insekten vor allem in feuchten und ländlichen Gebieten vor, aber man findet sie auch in einigen städtischen Gebieten, vor allem in der Nähe von Flüssen, in schlecht verschlossenen Häusern und in Regenwäldern. Besonders häufig sind sie im Süden des Landes, etwa in Richtung Can Tho, im Mekong-Delta oder in der Umgebung von Ho-Chi-Minh-Stadt, vor allem während der Regenzeit.
Wie reagiert man, wenn man einen sieht? Der Reflex, den man unbedingt vermeiden sollte, ist, es zu zerquetschen. Stattdessen sollte man ihn sanft mit einem Atemzug oder einem Gegenstand zu Fall bringen, ohne direkten Kontakt. Er wird oft von Licht angezogen, daher ist es besser, abends die Lampen auszuschalten oder die Fenster zu schließen, vor allem, wenn man ohne Moskitonetz schläft.
Was passiert, wenn man mit dem Gift in Berührung kommt? Man sollte die Haut sofort mit Wasser und Seife waschen, ohne zu reiben, um das Toxin zu entfernen. Das Auftragen einer entzündungshemmenden Creme (am besten auf Kortisonbasis) kann die Reaktion eindämmen. Es wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, vor allem, wenn sich die Läsion ausbreitet oder sehr schmerzhaft wird. Kratzen Sie nicht, um Infektionen oder eine Ausbreitung auf andere Bereiche zu vermeiden.
Skorpione in Vietnam
Skorpione werden oft mit Wüstengebieten in Verbindung gebracht, sind aber auch in Vietnam weit verbreitet. Sie sind unauffällig und nachtaktiv, können aber eine echte Gefahr darstellen, wenn man zeltet, barfuß läuft oder bestimmte ländliche oder bergige Regionen erkundet.
Diese gefährlichen Tiere in Vietnam leben hauptsächlich in warmen und feuchten Regionen, oft in ländlichen Gebieten, Regenwäldern und manchmal in der Nähe von schlecht gepflegten Häusern. Man kann ihnen in Provinzen wie Đak Lak, Gia Lai oder Lam Đong begegnen, die sich im zentralvietnamesischen Hochland befinden. Sie verstecken sich gerne unter Steinen, Laub, in Mauerritzen oder in Schuhen, die nachts draußen stehen gelassen werden.
Auch wenn die meisten vietnamesischen Skorpione nicht tödlich sind, ist ihr Stich immer noch sehr schmerzhaft und kann starke lokale Reaktionen hervorrufen: Schwellung, Rötung, Brennen. Bei Allergikern oder Kindern können die Auswirkungen schwerwiegender sein: Übelkeit, Schwindel, Atembeschwerden. Die größte Gefahr ist die Überraschung: Man sieht sie nicht immer kommen.
Wie verhält man sich, wenn man einem begegnet? Es ist besser, sich nicht zu nähern, vor allem nicht in der Nacht (wenn sie aktiv sind). Wenn man in gefährdeten Gebieten zeltet oder schläft, ist es wichtig, Kleidung, Taschen und Schuhe auszuschütteln, bevor man sie anzieht. Wenn man es vermeidet, Sachen auf dem Boden liegen zu lassen, und nachts eine Stirnlampe benutzt, kann man mögliche Skorpione erkennen, bevor man sich irgendwo niederlässt.
Was passiert, wenn man gestochen wird? Zunächst sollten Sie ruhig bleiben. Desinfizieren Sie die Stelle mit sauberem Wasser und einem Antiseptikum und wenden Sie dann Kälte an (Eis in einem Tuch), um den Schmerz zu lindern. Danach sollten Sie schnell einen Arzt aufsuchen, vor allem wenn die Schmerzen zunehmen oder andere Symptome auftreten. In der Zwischenzeit kann es helfen, die betroffene Gliedmaße ruhig und hoch zu halten, um die Ausbreitung des Gifts zu verlangsamen.
Bienen in Vietnam
Auf den ersten Blick wirken Bienen nicht unbedingt angsteinflößend … Doch in Vietnam können einige Arten richtig aggressiv werden, vor allem, wenn sie sich bedroht fühlen. Dies ist der Fall bei den asiatischen Riesenbienen, die viel größer sind als die in Europa bekannten Bienen und in mehreren Regionen des Landes vorkommen.

Diese Bienen leben hauptsächlich in Waldgebieten, Bergen und ländlichen Regionen, vor allem im Norden und in der Mitte des Landes. Man kann sie in der Nähe von Sa Pa, Hà Giang oder in Naturparks wie Phong Nha-Ke Bang antreffen. Sie bauen ihre Nester oft in großer Höhe, auf den Ästen von Bäumen oder auf Klippen, manchmal in der Nähe von abgelegenen Häusern.
Die Gefahr dieser gefährlichen Tiere in Vietnam rührt von ihrem defensiven Verhalten her. Diese Bienen können in Gruppen angreifen, wenn ihr Nest gestört wird. Ihr Stich ist äußerst schmerzhaft, mit einem Gift, das Entzündungen, starke Schwellungen und manchmal schwere allergische Reaktionen hervorruft. Es ist schon vorgekommen, dass einige Gruppenangriffe tödlich waren, vor allem für empfindliche oder mehrfach gestochene Personen.
Wie soll man reagieren, wenn man sie sieht? Am besten ist es, Abstand zu halten und keine plötzlichen Bewegungen zu machen. Wenn man ein lautes Summen hört oder einen Schwarm entdeckt, sollte man sich ruhig entfernen, ohne zu schreien oder zu rennen. Vermeide es, bei Wanderungen im Wald starke Parfüms oder sehr farbenfrohe Kleidung zu tragen, da sie dadurch angelockt werden können.
Was passiert, wenn man gestochen wird? Der Stachel sollte schnell entfernt werden, wenn er sichtbar ist, die Stelle desinfiziert und gekühlt werden, um die Schwellung zu verringern. Bei einer allergischen Reaktion (Atembeschwerden, Schwindel, Schwellung des Gesichts oder des Halses) sollte man dringend einen Arzt aufsuchen. Auch wenn keine Allergie vorliegt, können mehrere Stiche zu einer toxischen Reaktion führen, daher ist Wachsamkeit geboten.
Schlangen in Vietnam
Vietnam mit seiner dichten Vegetation und dem tropischen Klima, von denen viele giftig sind. Auf Wanderungen, in Reisfeldern oder sogar in bewohnten Gebieten kann es vorkommen, dass man ihnen begegnet. Vor allem in abgelegenen Gebieten ist daher Vorsicht geboten.

Schlangen kommen im ganzen Land vor, am häufigsten jedoch in ländlichen Gebieten, Dschungeln, Nationalparks und Feuchtgebieten. Besonders häufig trifft man sie in Regionen wie dem Mekong, den Bergen im Norden (wie Lai Châu oder Cao Bằng) oder auch in Naturschutzgebieten wie Cúc Phương an.
Unter den vietnamesischen Schlangen gibt es einige, die sehr giftig sind wie :
- Die Monokelkobra (Naja kaouthia)
- Die Blaue Krait (Bungarus candidus)
- Die grüne *Trimeresurus.
Ihr Biss kann zu Lähmungen, Atembeschwerden, inneren Blutungen oder sogar zum Tod führen, wenn er nicht schnell behandelt wird. Das Gefährlichste ist jedoch, dass man manchmal auf sie treten kann, ohne sie zu sehen, vor allem im hohen Gras.
Wie soll man reagieren, wenn man einen sieht? Es ist entscheidend, nicht in Panik zu geraten. Die meisten Schlangen beißen nur zu, wenn sie sich in Gefahr fühlen. Daher sollte man sich langsam zurückziehen und keine plötzlichen Bewegungen machen. Das Tragen von hohen Schuhen, langen Hosen und das Verbleiben auf markierten Wegen verringert das Risiko beim Wandern.
⚠️Eine Reise nach Vietnam bedeutet, ein Land zu entdecken, das reich an Landschaften, Kultur… aber auch an Biodiversität ist. Hinter der Schönheit seiner Dschungel, Berge oder Reisfelder verbirgt sich eine manchmal furchterregende Tierwelt. Ob eine unauffällige Schlange im hohen Gras, eine riesige Biene, die ihr Nest verteidigt, oder ein winziger Käfer, der die Haut verbrennen kann – in Vietnam gibt es viele gefährliche Tiere, die oft unberechenbar sind.
Das soll Sie nicht davon abhalten, Ihre Reise zu genießen, mahnt aber zur Vorsicht. Wenn Sie sich die richtigen Verhaltensweisen aneignen – wie z. B. auf markierten Wegen zu bleiben, bedeckende Kleidung zu tragen, Ihre Tasche oder Schuhe zu überprüfen oder sich von Nestern oder unbekannten Insekten fernzuhalten -, können Sie das Risiko erheblich verringern.
Wenn man sich aufmerksam und respektvoll gegenüber der Natur verhält, kann jeder eine reiche und ruhige Erfahrung ohne böse Überraschungen machen. Denn in Vietnam gilt wie überall: Vorbeugen ist besser als heilen.
Tags: gefährliche Tiere in Vietnam
Safia Dhondt + Laetitia Phuong Ha TRAN (AucoeurVietnam)