Vietnamesische Musikinstrumente sind in europäischen Ländern oft unbekannt, haben jedoch einen großen kulturellen Reichtum und stehen sinnbildlich für die Geschichte des Landes. Dennoch gibt es in Vietnam viele einzigartige Musikinstrumente, deren Klangspektrum sehr unterschiedlich sein kann.
Entdecken wir gemeinsam einige vietnamesische Musikinstrumente!
Vietnamesische Musikinstrumente mit Saiten
Đàn Bầu
Die Đàn Bầu ist ein vietnamesisches Musikinstrument, das aus einer einzelnen Saite besteht, die über einen Resonanzkörper gespannt ist. Der Resonanzkörper ist meist aus Holz und kann mit traditionellen Mustern verziert sein. Die Saite besteht oft aus Seide oder Metall. Sie wird zwischen zwei Enden, einem festen und einem beweglichen, gespannt.
Die genauen Ursprünge dieses vietnamesischen Musikinstruments sind nicht ganz klar, aber es ist seit Jahrhunderten tief in der vietnamesischen Kultur verwurzelt. Die ältesten Zeugnisse über die Existenz des Instruments schätzen das Datum seiner Entstehung auf 1770. Es wird häufig mit zeremoniellen und spirituellen Kontexten in Verbindung gebracht.
Aufgrund seiner Einzigartigkeit und historischen Bedeutung wird das Đàn Bầu oft als Symbol der vietnamesischen kulturellen Identität angesehen.
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Das Chapi
Das Chapi ist ein traditionelles Musikinstrument, das bei den Raglai einzigartig ist. Seine Herstellung ist relativ einfach. Es besteht aus einem dicken Bambusrohr, das etwa 40 cm lang ist und an dessen Enden zwei Öffnungen gelassen wurden. Diese Öffnungen sind durchbohrt, damit sich der Klang ausbreiten kann. Das Rohr ist mit sechs Saitenpaaren bestückt, die aus der Rinde des Bambus geformt werden.
Jedes Saitenende ist mit einem kleinen Bambusstück befestigt, das wie ein Stabkopf aussieht und das man bewegt, um die Spannung der Saiten anzupassen und hohe oder tiefe Töne zu erzeugen. In der Mitte jedes Saitenpaars wird ein kleines Stück Bambus befestigt, das als Plektrum dient. Schließlich werden Löcher in den Chapi-Körper gebohrt, um den Klang durch die beiden Enden des Rohrs zu verstärken.
Đàn Nhị
Die Đàn Nhị, auch bekannt als zweisaitige Geige, ist ein vietnamesisches Streichmusikinstrument. Sie hat einen zylindrischen oder rechteckigen, meist kleinen Resonanzkörper und wird oft aus Bambusholz oder Kokosnussholz gefertigt.
Der Resonanzkörper ist mit Schlangen- oder Fischhaut bespannt, während der Bogen oft aus Bambus und Pferdehaar gefertigt ist. Früher wurden die Saiten aus Seide hergestellt.
Das Đàn Nhị hat alte Ursprünge und teilt Ähnlichkeiten mit anderen ostasiatischen Streichinstrumenten, wie der chinesischen Erhu. Es ist wahrscheinlich, dass es durch den kulturellen Austausch mit China nach Vietnam gelangte.
Dieses vietnamesische Musikinstrument spielt eine wichtige Rolle im cải lương (vietnamesisches Musiktheater) und im chèo (Volksmusiktheater).
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Vietnamesisches Musikinstrument mit Blast
Das Klong Put
Die Verwendung des K’lông Pút ist im Vergleich zu anderen Musikinstrumenten recht ungewöhnlich. Der Handwerker legt seine Hände nahe an das Ende des Bambusrohrs und klatscht sie zusammen, wodurch ein Atem erzeugt wird, der die Luftsäule im Inneren des Rohrs in Schwingung versetzt und so den Ton erzeugt. So muss der Instrumentalist das Instrument nicht direkt berühren, um es zu spielen.
Das K’lông Pút wird hauptsächlich von Frauen benutzt, vor allem bei der landwirtschaftlichen Arbeit während der Erntezeit. Man glaubt, dass die für das K’lông Pút verwendeten Bambus- oder Schilfrohre mit den Röhren verbunden sind, die die Samen enthalten und in denen der Geist der „Mutter des Reises“ wohnt. Wenn man also auf den Feldern oder bei Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Reisanbau K’lông Pút spielt, ruft man den Segen der „Mutter des Reises“ herbei, um eine gute Ernte zu garantieren.
Kèn Bầu Đôi
Der Kèn Bầu Đôi ist ein traditionelles vietnamesisches Blasmusikinstrument, das eine Art vietnamesischer Dudelsack mit mehreren Pfeifen ist.
Der Kèn Bầu Đôi hat einen Hauptkörper aus Holz oder Bambus mit mehreren Pfeifen, die an einer gemeinsamen Basis befestigt sind. Das Instrument hat mehrere Pfeifen mit unterschiedlichen Längen und Durchmessern und besteht in der Regel aus Bambus.
Das Kèn Bầu Đôi wird mit den ethnischen Minderheiten in den Bergregionen Nord- und Zentralvietnams in Verbindung gebracht. Es spiegelt die kulturellen und musikalischen Einflüsse der Völker Hmong, Thai und anderer ethnischer Gruppen wider. Er wird bei religiösen Zeremonien, Hochzeiten, Beerdigungen und Gemeindefesten verwendet und begleitet oft Tanz und Gesang.
Das Khèn
Für die ethnische Minderheit der H’mong ist der Khèn ein unverzichtbares Instrument und ein grundlegendes Element ihrer eigenständigen Kultur. Er spielt eine herausragende Rolle in allen Aspekten ihres täglichen, kulturellen und spirituellen Lebens. Das Khèn ist nicht nur wegen seiner Popularität einzigartig, sondern auch wegen seiner Dualität als Musikinstrument und rituelles Objekt.
Als heiliges Instrument stellt es eine Verbindung zwischen der irdischen Welt und dem spirituellen Bereich her, wird bei Begräbnisritualen eingesetzt und dient gleichzeitig dazu, den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu stärken, Emotionen auszudrücken und einen optimistischen Geist zu verbreiten. Auch seine Konstruktion und seine Herstellungsmethoden sind bemerkenswert originell. Obwohl es weit verbreitet ist, wird das Khèn-Spiel nur von Männern gespielt, was es zu einem männlichen Privileg macht.
Vietnamesische Perkussionsinstrumente
Das gongs
Gongs sind Musikinstrumente aus Metall, die zur vietnamesischen Tradition gehören und deren Ursprünge bis in die Bronzezeit der Dong-Son-Kultur zurückreichen.
Gongs werden aus einer Legierung aus Kupfer, Blei und Zinn hergestellt. Gongs werden nach ihrer Form unterschieden: „Cồng“ haben einen zentralen Knopf, während „Chiêng“ keinen Knopf haben. Generell gilt: Je kleiner der Gong, desto höher der Ton; im Gegensatz dazu erzeugen größere Gongs tiefere Töne.
Als traditionelles Instrument nimmt der Gong einen wesentlichen Platz in der vietnamesischen Kultur ein, insbesondere in den ethnischen Gemeinschaften des zentralen Hochlandes. Auch heute noch bereichert die Gongmusik das kulturelle und soziale Leben und bekräftigt damit ihren künstlerischen Wert.
„Der Raum der Gong-Kultur“ wurde 2008 von der UNESCO in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen (ursprünglich 2005 verkündet), seine Bewahrung hat ermutigende Ergebnisse erzielt.
Paranưng-Trommel
Die Paranưng ist ein traditionelles Perkussionsinstrument der ethnischen Cham in den Provinzen Ninh Thuận und Bình Thuận.
Diese Trommel vom Typ Membran- und Schlagtrommel besteht aus einem einzigen Fell, meist aus Hirsch- oder Ziegenleder, das über einen Resonanzkörper aus Lim- oder Cà-Holz gespannt ist, der etwa 9 cm hoch ist und einen Durchmesser von 45 bis 50 cm hat. Das Trommelfell wird mithilfe von zwei Rattanringen und einem komplizierten System aus sich kreuzenden Seilen gespannt. Zwischen dem Kessel und dem unteren Reifen werden Holzkeile befestigt, um die Spannung des Fells anzupassen, wenn es sich lockert.
Das lithophone (Đàn đá)
Das Lithophon (đàn đá) ist ein vietnamesisches Musikinstrument, das aus mehreren flachen Steinen unterschiedlicher Größe und Form besteht, von denen jeder beim Anschlagen einen anderen Ton erzeugt. Die Steine sind meist in einer Reihe angeordnet, auf einem Holzständer oder hängend, sodass der Spieler sie mit Schlägeln schlagen kann.
Die Ursprünge des Lithophons sind sehr alt und reichen mehrere tausend Jahre zurück. In archäologischen Stätten in Vietnam wurden Sets des Lithophons gefunden, die belegen, dass es seit der Steinzeit verwendet wurde. Es ist eines der ältesten bekannten Instrumente in Südostasien und wurde von den prähistorischen Kulturen der Region verwendet.
Das Lithophon wird in der traditionellen vietnamesischen Musik verwendet, oft zur Begleitung von religiösen Zeremonien und Ritualen.
Đàn T’rưng
Das Đàn T’rưng besteht aus mehreren horizontal aufgehängten Bambusrohren. Die Rohre sind so angeordnet, dass sie eine musikalische Leiter bilden, die einem Xylophon ähnelt. Die Rohre bestehen aus Bambus, und die Stützen und Seile, die zum Aufhängen der Rohre verwendet werden, sind oft aus Holz und Bambusseilen oder Naturfasern.
Das Đàn T’rưng stammt aus dem vietnamesischen Hochland und wird besonders mit ethnischen Minderheiten in Verbindung gebracht. Er wird bei Festivals, religiösen Zeremonien und Gemeinschaftsfeiern gespielt.
Der Đàn T’rưng ist ein wichtiges Symbol der kulturellen Identität der ethnischen Minderheiten im vietnamesischen Hochland. Er steht für die Kreativität und den Einfallsreichtum der Bergvölker.
Unsere letzten Worte
Vietnamesische Musikinstrumente spiegeln die reiche kulturelle und historische Vielfalt des Landes wider. Von den gestrichenen Saiten des Đàn Nhị, über die betörenden Klänge des Đàn Bầu bis hin zu den perkussiven Rhythmen der Paranưng-Trommel bringt jedes Instrument eine einzigartige Textur in die vietnamesische Musik. Sie werden in einer Vielzahl von Kontexten eingesetzt, von religiösen Zeremonien bis hin zu Festivals und Volksmusikaufführungen. Gemeinsam zeugen diese Instrumente vom Einfallsreichtum und der Kreativität der vietnamesischen Musiker und spielen weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung und Feier der musikalischen Traditionen des Landes.
Tags: vietnamesische musikinstrumente, instrument vietnam
Marine Denis + Laetitia Phuong Ha TRAN (Aucoeurvietnam)