Maßgeschneiderte Reise
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Die Ha Nhi sind eine von 54 ethnischen Minderheitengruppen in Vietnam, die hauptsächlich in den nördlichen Grenzbergprovinzen leben, insbesondere in Lai Chau, Lao Cai und Điện Biên. Sie sind auch in einigen Regionen Chinas und Laos ansässig. Die Ha Nhi verfügen über eine einzigartige Kultur, eine eng mit der Natur verbundene Lebensweise und viele unverwechselbare Bräuche und Traditionen. Hier sind einige markante Merkmale des Ha Nhi Volkes.
Wie sieht das Leben der Ha Nhi aus?
Die meisten Bewohner leben in einfachen Lehmhäusern mit festen, 30-40 cm dicken Mauern, die an das kalte Klima der Bergregionen angepasst sind. Die Wände des Hauses sind 3-4 m hoch, das Dach ist schräg und kurz und es gibt keine Veranda, sondern nur eine Eingangstür. Im Inneren des Hauses gibt es eine weitere zusätzliche Wand zum Schutz vor Kälte, Nebel und Wolken, die in das Haus eindringen können, die sogenannte „innere Veranda“. Dies ist auch ein Bereich, in dem die Bewohner Wasser trinken und ihre Gäste begrüßen.
Die Häuser der Ha Nhi im Bezirk Bát Xát, Provinz Lào Cai, sind oft folgendermaßen angeordnet: Zwei Räume am Ende sind in zwei Schlafzimmer für Eltern und ihre Kinder oder für ein Ehepaar und seine verheirateten Kinder unterteilt. Etwa ein Drittel der Breite der beiden mittleren Räume wird von einem Erdbereich eingenommen. Im Erdteil befinden sich der Herd zum Kochen und die Regale für die Utensilien. Der Boden ist für den Ahnenaltar, das Zimmer der unverheirateten Kinder und für Gäste reserviert. Der Feuerofen wird auf dem Boden platziert.
Ihre kleinen, überbevölkerten Dörfer bestehen aus 50 bis 60 Haushalten. Und die Ha Nhi leben hauptsächlich von der Terrassen- und Berglandwirtschaft, der Viehzucht, der Nutzung natürlicher Ressourcen und dem Kunsthandwerk, wie dem Weben und dem Anbau von Baumwolle zur Herstellung traditioneller Kleidung.
Familienstruktur
Die Ha Nhi folgen einem patriarchalischen System, in dem der Vater eine zentrale Rolle in der Familie spielt. Der Besitz und die Rechte innerhalb der Familie werden in der Regel an die Söhne weitergegeben, insbesondere an den ältesten Sohn. Die Ha Nhi-Familien vergeben in der Regel den Nachnamen des Vaters, was die Verbundenheit mit der väterlichen Linie symbolisiert.
Bei den Ha Nhi haben junge Männer und Frauen das Recht, ihren Partner zu wählen, was jedoch nur mit Zustimmung der Eltern geschehen darf. Die Hochzeitsriten variieren von Distrikt zu Distrikt, aber dem Brauch zufolge muss der Mann drei bis vier Jahre mit seiner Frau zusammenleben. Die Hochzeit findet in zwei Phasen statt: Bei der ersten Zeremonie wird das Paar offiziell zu Mann und Frau. Die Bru lebt dann bei den Eltern ihres Mannes und trägt deren Namen. In einigen Regionen von Lai Châu ist das matriarchale System jedoch noch immer üblich. Die zweite Hochzeit findet statt, wenn das Paar relativ wohlhabend geworden ist und häufig Kinder hat.
Traditionelle Kleidung
Im Allgemeinen weist die Kleidung der schwarzen Ha Nhi einfache und elegante Farben auf. Die Farbkombination aus Indigo, Blau und Weiß spiegelt die Einfachheit und Stärke der Berge wider. Die dekorativen Muster sind jedoch komplex und werden von vielen raffinierten Accessoires begleitet. Das Set besteht aus einem Hemd, einer Hose, einem Gürtel, einem Kopftuch, einem Haarband und Stoffstreifen für die Beine.
Das Hemd ist ein wesentliches Element, das mithilfe von Nähtechniken, Stickereien und dem Zusammenfügen von Stoffen zu beeindruckenden Mustern hergestellt wird. Das Hemd der Frauen besteht aus einer langen Tunika und einem Gürtel. Das Hemd wird aus vier Teilen zusammengenäht und hat Schlitze unter den Armen. Der Knopf wird auf der rechten Seite unterhalb der Achselhöhle angenäht. Die Vorderseite des Hemdes ist kürzer als die Rückseite. Der untere Teil des Hemdes wird mit einem breiten und leicht spitzen Saum in der Mitte der Vorderseite genäht. Die Rückseite des Hemdes ist in der Mitte dreieckig geschnitten und ähnelt einer Biene. Der Kragen des Hemdes ist rund, gerade und niedrig und wird mit einem andersfarbigen Stoffstück eingefasst. Auf jeder Seite des Hemdes, unter den Armen, sind vier Blumen mit dunkelblauem oder weißem Garn gestickt. Die gestickten Blumen auf der linken Seite sind dekorativ, während auf der rechten Seite die Knöpfe zum Schließen des Hemdes verwendet werden.
Der von Frauen getragene Gürtel wird aus schwarzem Stoff hergestellt, ist länger als das Hemd und bedeckt den Halsbereich bis zum Saum des Hemdes. Er besteht aus zwei Teilen: Der obere Teil, der vom Kragen bis zur Taille reicht, ist mit Stickereien verziert, während der untere Teil, der von der Taille bis zum Saum reicht, aus einem einfachen schwarzen Stoff besteht. Der obere Teil des Gürtels ist bogenförmig ausgeschnitten, wobei fünf gerade Segmente miteinander verbunden sind.
Der Gürtel hat eine sechseckige Form, jedoch mit unregelmäßigen Kanten. Sein Kragen ist mit einem runden Kupfer- oder Silberknopf zum Verschließen verziert. Die Schnüre sind aus farbigen Garnen gewebt und haben eine Länge, die dem Umfang des Halses entspricht. Der Gürtel ist mit gestickten Mustern und Stoffknöpfen verziert. Er hat zwei Knöpfe an den Seiten des Gürtels und zwei Knöpfe am oberen Ende.
Das Highlight der Ha Nhi-Tracht ist das auf dem Kopf getragene Kopftuch, zu dem eine Perücke getragen wird. Die Perücke wird meist aus indigogefärbten oder kastanienbraunen Baumwoll- oder Wollfäden hergestellt und ist recht anspruchsvoll. Je nach Alter gibt es verschiedene Perückenstile und Frisuren.
Unverheiratete Mädchen tragen einen Hut, der mit bunten (grünen und roten) Baumwollfäden und Perlen verziert ist. Die Perücke auf der Rückseite ist zu drei Büscheln gebunden, mit einem bunten Büschel in der Mitte, das einer Blume ähnelt.
Verheiratete Frauen tragen ebenfalls eine ähnliche Perücke wie junge Mädchen, allerdings ohne den Hut. Stattdessen tragen sie ein quadratisches Kopftuch, das an den Seiten mit einem Blumenmuster verziert und am unteren Rand mit Fransen geschmückt ist. Der auffälligste Unterschied ist die Perücke der verheirateten Frauen, die einen mit Fransen verzierten Pony hat und oben getragen wird, um die Bewahrung der Seele zu symbolisieren, die für Frauen bei wichtigen Ereignissen in der Gemeinschaft Pflicht ist.
Nach dem spirituellen Glauben der Schwarzen Ha Nhi gilt der Scheitelpunkt des Kopfes als Ort der Seele. Wenn eine Frau heiratet, muss sie daher ihre Seele bewahren, indem sie ein Kopftuch trägt. Das Tragen eines Kopftuchs zeigt an, dass eine Frau verheiratet ist.
Neben den schwarzen Ha Nhi gibt es auch die Gruppe der Ha Nhi Hoa. Die Kleidung der Ha Nhi Hoa besteht aus zwei Stoffschichten, ist knöchellang und die Ärmel sind mit Mustern verziert. Das Kopftuch ist bunt und lebhaft.
Die Kleidung der Ha Nhi-Männer ist sehr einfach und besteht aus einem Kopftuch, Kleidung und einem Gürtel. Das Hemd der Hà Nhì-Männer, das im Alltag getragen wird, ist mit Schlitzen unter den Armen und auf der Brust genäht, schmal, mit einem Knopfverschluss aus Stoff und betont eine kräftige Silhouette. Die Hose ist „seltsam“ genäht, mit einem niedrigen Schritt und weiten Beinen. Wenn sie sie tragen, verwenden sie einen Stoffgürtel, um sie enger zu machen. Der Gürtel dient nicht nur dazu, die Hose festzuhalten, sondern betont auch die robuste Silhouette der Männer.
Gastronomie der Ha Nhi
Nach der Tradition der Ha Nhi sind Schweinefleisch und Reis die Hauptnahrungsmittel, die sie für die Zubereitung ihrer typischen Gerichte verwenden. Ihre täglichen Mahlzeiten bestehen in der Regel aus einem gebratenen oder geschmorten Gericht und einer Suppe aus gekochtem Gemüse. Vor allem das gekochte Gemüse der Ha Nhi enthält niemals Salz oder Gewürze. Die Völker bereiten auch Spezialitäten wie bunten Klebreis und einige Arten von Kuchen zu, die aus Klebreis hergestellt werden.
Nutzen Sie bei Ihrem Besuch die Gelegenheit, in den Homestays der Bewohner dieser Gemeinde zu übernachten. Dort haben Sie die Chance, einzigartige Gerichte mit authentischen Aromen zu probieren, die anderswo in Vietnam nur schwer zu finden sind. Zu den lokalen Spezialitäten gehören gegrilltes Schweinefleisch, Hühnersuppe, saure Bambussuppe, gebratenes Eichhörnchen oder lokale Gemüsesorten wie gekochter Meo-Kohl. Es erwartet Sie ein unvergessliches kulinarisches Erlebnis, das Einfachheit und reiche Traditionen miteinander verbindet!
Was die Getränke angeht, bevorzugen die Ha Nhi Wasser, das aus bestimmten Pflanzen mit mildem und süßem Geschmack gewonnen wird, die für ihre blutstärkende und harntreibende Wirkung bekannt sind, sowie Tee oder Reis- oder Maisschnaps.
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Kulturelle Überzeugungen
Die Ha Nhi glauben fest an die Vorstellung von der „Seele von allem, was existiert“ – jeder Gegenstand hat eine Seele, und jede Entität wird durch einen Gott oder Schutzgeist repräsentiert. Daher veranstalten die Ha Nhi zu bestimmten Zeiten des Jahres traditionelle Rituale, bei denen sie zu ihren Göttern beten, damit diese sie beschützen, segnen und für Frieden, Gesundheit und eine reiche Ernte sorgen.
Das „Gà tu tu“ ist das erste Gebetsritual zu Beginn eines jeden neuen Jahres. Bei diesem Ritual werden Seile gespannt, um den Zugang zu versperren und Fremde fernzuhalten, um böse Geister abzuwehren, die der Gemeinschaft schaden könnten. Es findet am ersten Tag des Mondmonats Januar statt.
Die dem Wassergott gewidmete Zeremonie: Dieses Gebet wird an einer heiligen Quelle, dem „Lù khụ sụ“, verrichtet, um sicherzustellen, dass das Wasser nie aufhört zu fließen. Am Abend, direkt nach diesem Ritual, führen die Ha Nhi ein weiteres Gebet namens „Gạ ma gio“ durch, das eines ihrer wichtigsten Rituale ist.
Jedes Jahr im März huldigen die Ha Nhi dem Gott des Waldes in der Zeremonie „Mu thu gio“ und beten für eine reiche Ernte, die Entwicklung des Viehs und den Wohlstand zukünftiger Generationen.
Das Erntegebetsfest „Khô già già“ ist eines der bedeutendsten und eindrucksvollsten Rituale des Jahres, bei dem die Ha Nhi die Götter um Schutz für die Ernte, Regen und günstigen Wind bitten, damit die Pflanzen gut wachsen und die Ernte gedeiht.
Außerdem huldigen die Ha Nhi jedes Jahr dem Gott der Erde, Thổ Ty, und den heiligen Bäumen, um ein friedliches Leben für die Bewohner zu gewährleisten.
Neben diesen wichtigen Zeremonien ist das traditionelle Neujahrsfest der Ha Nhi ein besonderes Ereignis, das erwähnt werden sollte. Im Gegensatz zu den vietnamesischen Kinh, die das Tết Anfang Januar feiern, feiern die Ha Nhi ihr eigenes früher, zwischen dem 6. und 8. Dezember, je nach Dorf kann es früher oder später sein. Wie andere ethnische Gruppen ist das Tết bei den Ha Nhi ein Anlass für eine warme und fröhliche Feier, und die Vorbereitungen sind gründlich: Von der traditionellen Kleidung über das Essen bis hin zu den Kuchen wird alles sorgfältig vorbereitet.
Unsere letzten Worte,
Jedes Detail über das Volk der Ha Nhi spiegelt nicht nur die Schönheit ihrer Kultur wider, sondern beleuchtet auch ihre tiefe Seele und ihre jahrhundertealten Traditionen. Die farbenfrohen Trachten und typischen Gerichte sind nicht nur ein Stolz für sie, sondern auch ein wertvoller Schatz im vielfältigen kulturellen Erbe der ethnischen Minderheiten in Điện Biên, Lào Cai und anderen Regionen Vietnams.
Wenn Sie die Gelegenheit haben möchten, die einzigartige Kultur der ethnischen Völker Vietnams zu entdecken und zu erforschen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren und Ihre Tour zu buchen. Lassen Sie sich von uns auf dieser Reise begleiten, um die wunderschönen Traditionen und Kulturen der ethnischen Gemeinschaften Vietnams zu entdecken!
Hieu Tuyen (Aucoeurvietnam – Lokale Reiseagentur in Vietnam)
